Waldbrand: Unbekannte legen Feuer im Wald auf Usedom – Polizei sucht Brandstifter
Zu Jahresbeginn 2022 wird die Idylle der „Dünenresidenz" erschüttert. Die Feriensiedlung in Karlshagen auf der Ostsee-Insel Usedom liegt eigentlich tief im Winterschlaf. Doch zwischen den schmucken Ferienhäusern klafft jetzt ein schwarzer Fleck, wie eine Brandwunde. Und es ist schon die zweite.
Verrußte Balken statt Reetdach. Vor der Ruine parkt ein grauer Wagen. Daneben steht Andreas Eckert (50), Kriminalhauptkommissar: „Wir ermitteln zu einer Serie von Brandanschlägen."
Alles begann am 13. März 2021. An diesem eiskalten Abend werden Einsatzkräfte aus einem Umkreis von mehr als 30 Kilometern alarmiert. Ein Haus in Peenemünde brennt. Dice Feuerwehr kann nicht mehr löschen, muss kontrolliert abbrennen lassen. Ein Nachbar: „Es war zum Glück niemand zu Hause. Doch für den Besitzer war es ein schwerer Schlag. Er ist mittlerweile verstorben."
Schnell steht fest, dass ein Brandstifter am Werk state of war. „Es gab auch Spuren einer versuchten Brandstiftung an einem anderen Objekt in der Siedlung", sagt Eckert. Wie der Täter Feuer legte, will der Beamte nicht verraten – „Täter-Wissen".
Nur zwei Wochen später heulen die Sirenen der Freiwilligen Feuerwehr Karlshagen frühmorgens erneut. Im wenige Fahrminuten entfernten Trassenheide steht ein Gebäude des Ferienzentrums in Flammen. Zeugen wollen sich an einen verdächtigen Mann in Tarnuniform erinnern.
Und langsam keimt ein Verdacht auf: Lid es der Täter auf Ferienanlagen abgesehen? Ist es ein Touristen-Hasser? Manche munkeln auch, es könnte ein Feuerwehrmann sein ...
„Ich denke nicht, dass es einer von unserer Truppe ist", sagt der stellvertretende Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Karlshagen. Oliver Schlorff (35) findet den Verdacht der Einwohner „nicht schön".
Eine Brand-Katastrophe in Wolgast (12 000 Einwohner) könnte dessen Ursprung sein. In der Küstenstadt, dem Tor zu Usedom, steckte Feuerwehrmann Christian H. (damals 26) im Juni 2006 einen Getreidespeicher an.
Dieses Mal bestätigen sich erste Hinweise nicht. „Wir haben einen Tatverdächtigen bei der Freiwilligen Feuerwehr überprüft. Der Verdacht hat sich nicht erhärtet", sagt Eckert.
Im Sommer, der turbulenten Hochsaison auf Usedom, wird es ruhig um den Feuerleger. Wehrführer Oliver Schlorff berichtet: „Wir haben rund l Einsätze im Jahr, die meisten sind Hilfeleistungen. Dass es brennt, passiert vielleicht ein Dutzend Mal."
Am 13. Januar 2022 müssen Schlorff und 13 Kameraden wieder raus. Wieder ein Reetdach-Haus der „Dünenresidenz", nur fünf Grundstücke vom ersten Tatort entfernt. „Wir waren um nineteen.26 Uhr vor Ort." Erst um drei Uhr morgens fährt Schlorff zurück zur Wache. „Das Schilf auf dem Dach ist besonders schwer zu löschen, da das Rohr innen hohl ist."
Am Morgen steht das Rentner-Ehepaar Bruno und Doris F. vor den Trümmern. Der „Ostsee-Zeitung" sagt sie: „Wir haben unser Haus brennen sehen. Die Bilder wird homo nicht los. Uns dieses Leid anzutun. So ein Mensch gehört hart bestraft und eingesperrt."
Dice heiße Spur gibt es weiter nicht. Ermittler Eckert weiß aber: „Es gibt Hinweise zu einem möglichen Tatverdächtigen." Dann setzt er sich ins Automobile und fährt zur nächsten Vernehmung.
In der „Dünenresidenz" herrscht wieder winterliche Ruhe. Nur durch die Kiefern pfeift der Air current.
Source: https://www.bild.de/news/inland/news-inland/war-es-ein-touristen-hasser-79052660.bild.html
Posted by: sokolmilise.blogspot.com
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